Geschichte und Soziales

Anekdoten aus der Geschichte des Vereins

Anekdoten VFB Südstadt aus Bericht von Friedrich Knötzele bis 2001

Nachdem der VfB Südstadt 1896 gegründet war eröffnete man bald darauf den Spielbetrieb, wozu man den alten Messplatz auserkoren hatte. Auf diesem Gelände thront heute das Hochhaus der Karlsruher Lebensversicherung. Etwa um das Jahr 1900 siedelte man dann auf die Tivoliwiese über. Das Vereinslokal wurde in die Gaststätte zum „Tivoli“ verlegt, wo auch die Tore und Eckfahnen aufbewahrt wurden, die vor jedem Spiel aufgebaut und auch wider abgebaut werden mussten. Der Wirt zum „Tivoli“, Leopold Restle, war ein eifriger Förderer des Vereins, und manche Spende floss aus seiner Tasche in die immer große Ebbe befindliche Vereinskasse. (Veröffentlicht Kurier Sep 2005)

Sportausrüstung und Fahrgeld zu Auswärtsspielen musste jeder Aktive aus seiner eigenen Tasche bezahlen. Es war 1908 als wir zu einem Freundschaftsspiel in Rastatt antreten mussten. Die Aufstellung der Mannschaft war keine Frage der Qualität, sonder die der finanziellen Stärke des einzelnen Spielers. Also: wer Fahrt und Verköstigung für den Tag aufbringen konnte, wurde aufgestellt. Vor allem fehlte in der Läuferreihe der talentierte Fritz Schell, genannt Schelle-Franz. Das Geld für ihn war beim besten Willen von seinen Mitspielern nicht aufzubringen, da jeder mit sich selbst zu tun hatte. Als wir dann vom Lokal in Rastatt, in dem wir uns umgezogen hatten, auf den Exerzierplatz kamen, es war nachmittags um halb drei, wer stand da mit seinem Sportköfferchen, der Schelle-Franz. Er war in frühen Morgenstunden in Karlsruhe aufgebrochen und nach Rastatt getrippelt um mit dabei zu sein und gegen die Rastatter zu spielen. Gerne trat der Ersatzmann zurück. Schell spielt trotz der großen Wanderung genau so gut als wäre soeben aus dem Zug gestiegen. Alle anderen traten dann mit ihren Ausgaben etwas kürzer. Dann reichte es auch für Schell nach dem Spiel für Essen und ein paar Bierchen mit den Rastattern. Auch die Rückfahrt mit dem Zug konnte organisiert werden. Übrigens, das Spiel haben wir 1:3 gewonnen.

Im August 1909 trug der VfB Südstadt gegen Baden-Baden ein Freundschaftsspiel auf dem Messplatz aus. Die Torstangen die auf- und abgeschlagen werden mussten, lagerten beim Bahnwart Vogt (alte Bahnlinie, Beiertheimer Allee). Als nun Samstagsmittags die Torstagen geholt und für das sonntägliche Spiel aufgestellt werden sollten, waren sie nicht mehr vorhanden, der Bahnwart hatte dieselben verbrannt. Was nun? Kress (damaliger Vorsitzender) wusste sich zu helfen. Seine kleinen Ersparnisse, die er auf die Seite gelegt hatte, griff er an und ließ an diesem besagten Samstag noch neue Torstangen herstellen, so dass am drauffolgenden Sonntag das Spiel stattfinden konnte.

Im Spieljahr 1919/20 wurde der Verein (VfB) in der B-Klasse in einen Bezirk eingeteilt, der in finanzieller Hinsicht nicht tragbar war (Gruppe Pforzheim). Einige Spiel waren schon ausgetragen und infolge der guten Spielstärke der Pforzheimer Vereine mussten wir empfindliche Niederlagen hinnehmen. Der damalige Spielausschußvorsitzende Wintersinger schlug den Beschwerdeweg ein, mit dem Erfolg das wir in den Bezirk Mittelbaden spielen durften. Dort gab es 14 Vereine die in der Spielstärke heute ca 2. Bezirksliga gleichkam. Dort wurden wir mit nur einer Niederlage Meister, stiegen in die A-Klasse auf und erreichten dort nach einem verloren Entscheidungsspiel gegen Grünwinkel mit nur 10 Mann den 2. Platz!

Im Jahre 1924 fand im Lokal „Schildbürger“ eine außerordentliche Generalversammlung die den Verein in eine Kriese brachte. Man stellte den Antrag aus den DFB auszutreten und sich dem Arbeitersport anzuschließen. Dem Antrag wurde stattgegeben. Durch diesen Wechsle verlor der Verein sehr gute Kräfte. Doch bald kam wieder Verstärkung hinzu und man fühlte sich sportlich und kameradschaftlich in der neuen Umgebung sehr wohl. Unsere Gegner waren ebenfalls sehr spielstarke Vereine, wie der ASV Hagsfeld, Nürnberg Ost, Neckarau, Grötzingen u.a.m. Unser alter Kämpfer und Spielführer August Nock war es infolge seiner guten spielerischen Fähigkeiten vergönnt den Nationaldress der deutschen Mannschaft gegen die Schweiz zu tragen. Im April 1933 wurde der Verein als staatsfeindliche Organisation verboten.Nach der dunklen Zeit war in der Wirtschaft „Zur Aue“ die Neugründungsveranstaltung des VfB. Vorsitzender vor 46 anwesenden Personen war Friedrich Knötzele. Nach Erledigung noch bestehender Fragen bei Militärbehörden und Verband erhielt der Verein seine alten Rechte wieder zu erkannt. Nur langsam konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden, denn vorhanden war so gut wie gar nichts mehr. Die Kardinalfrage: Sportplatz? Hier entbrannte eine Auseinandersetzung zwischen Verein und Stadtverwaltung. Der VfB Südstadt war immer noch Pachtträger des Platzes. Aber die Stadtverwaltung hatte den Platz an den TV Rüppurr verpachtet. In einigen mit der Stadtverwaltung abgehaltenen Besprechungen wurde der Platz dem VfB wieder zuerkannt und man einigte sich dass beide Vereine auf dem Platz ihre sportlichen Tätigkeiten ausübten. Umkleideräume waren natürlich nicht vorhanden, doch „Not kennt kein Gebot“ und man baute den auf dem Platz stehenden Militärbunker etwas um und man hatte sehr begrenzte Räumlichkeiten.

Im Spieljahr 1949/50 ging es um den Aufstieg von der B- in die A-Klasse. Im engen Wettbewerb stand noch Alemania Rüppurr. Es war nur noch ein Spiel gegen TV Mörsch von uns zu gewinnen dann wären wir Meister gewesen. Rüppurr musste am gleichen Sonntag gegen SV Völkersbach antreten. Mit einem großen Transparent, von zwei Mann getragen, dass die Aufschrift trug „Glaubt nicht an Spuk und böse Geister der VfB wird Staffelmeister“ zogen wir mit einem großen Anhang durch Mörsch zum Spielfeld. – Das Transparent konnten wir bald einrollen, den Mörsch schlug uns 2:0. Nun war die Aussicht der Meisterschaft in weite Ferne gerückt. Das Stimmungsbarometer war stark gesungen, als wir zum Halteplatz des Omnibus kamen der uns wieder nach Haus bringen sollte. Doch eine kleinen Hoffnungsschimmer gab es noch „Wie hat Rüppurr in Völkersbach gespielt?“ Der damalige Spielleiter Otto Sutter und ich (Knötzele) schlichen uns davon um irgendwo einen Telefonanschluss nach Völkersbach auszumachen. Pech, nirgends jemand zu Hause! Endlich in einer Bäckerei klappte es. Bange Minuten überstanden wir beide bis der Anschluss hergestellt war. Und das Gespräch zeigte das wir doch Staffelmeister waren, den Völkersbach hatte Rüppurr einen Punkt abgenommen. Rasch kehrten wir zu unserem ahnungslosen Anhang der mit hängenden Köpfen zusammensaß. Das war nun eine Überraschung. Die Freude die unsere Nachricht auslöste, kannte fast keine Grenzen. Mit 136:37 waren wir 1949/50 Staffelmeister in der B-Klasse.

Sicherlich ein Novum in der Geschichte des Vereins. Unseren Aktiven gelang es, in den Jahren 1956/57 bis 1969/61 strafpunktfrei über sämtliche Runden zu kommen. Als Abschluss dieses Geschehens wurden die verdienten Spieler in einem entsprechenden Rahmen von den Verbandsbehörden und dem Verein geehrt.

Warum sollte Fußball eigentlich nur ein Sport für „harte Männer“ sein? Getreu dem „Goldenen Plan“ wollten es die jungen Mädchen des Vereins versuchen (um 1966) und hatten es auch schon mit Erfolg getan, etwas dezenter zwar als ihre männlichen Kollegen und nur gegen das eigene Geschlecht, aber damit nicht weniger erfolgreich. Es sei hier vor allem an ein Spiel gegen Racing Strasbourg vor tausend Zuschauern erinnert, das die Fußballdamen überlegen gewannen.

Der Abriss des alten Klubhauses erfolgte im Juni 1981. Der Neubau war aufgrund der Aufgabe der Baufirma aus Liquidationsgründen zum Stillstand gekommen. Für den VfB trat nun die Situation ein, dass zwar ein bespielbarer Platz da war aber keine Möglichkeit zum umziehen bzw. zum Bewirten der Sportler gegeben war. Zum gleichen Zeitpunkt trat in umgekehrter Weise für den Nachbarverein Beiertheim eine ähnliche Situation ein. Der FV Beiertheim hatte zwar noch sein Klubhaus, der Sportplatz fiel aber der Südtangente zum Opfer. Die beiden Vereine arrangierten sich, indem der eine sein Sportplatz für den Spielbetrieb beider und der andere sein Klubhaus zur Verfügung stellt. Dies für beide Vereine bestimmt nicht angenehme Zeit musste bis zur Eröffnung des neuen Klubhauses im Mai 1982 durchgestanden werden.


Historisches

Zum weiterem Aufbauen des Archivs des PSK suchen wir Fotos, Pläne, Geschichten, Anekdoten, ALLES was es aus früheren Zeiten rund zum Thema PSK/Postsportverein und VfB Südstadt gibt. Auch das Jetzige oder frühere Gelände betreffend.

Haben Sie was zu den Themen:

  • Gelände, Sportanlagen, Gebäude
  • Mitgliederentwicklung, Vorstände
  • Herausragende sportliche Erfolge
  • Geschichtchen, Anekdoten aus dem Vereinsleben

Sowohl vom Postsportverein wie auch vom VfB Südstadt?

Fotos/Pläne/Texte werden kopiert Sie bekommt das Original umgehend zurück. Geschichten/Geschichtchen und Anekdoten bitte in Schriftform. Ich hole das Material auch gerne bei Ihnen ab.
Kontakt: E-Mail an psk@post-suedstadt-ka.de oder Tel 0721-887444

Vielen Dank!


Die Geschichte des PSK

Soziale Verantwortung

Sportvereine zählen zu den größten sozialen Einrichtungen (Gemeinschaften) in Deutschland.
Die vielfältigen Angebote sowohl im Breiten- wie auch im Spitzensportbereich ermöglichen jedermann das Vereinsleben, in Gruppen oder auch Einzeldisziplinen zu erfahren und kennen zu lernen.

Mit der Aktion „Wir holen Kinder von der Straße“ startete der PSK eine Kampagne, mit erweitertem Sportangebot für Kids.
Statt Bewegungsarmut durch zu langes Sitzen vor der Klotze oder dem Computer, hin zur kreativen sportlichen Betätigung ist das Ziel des PSK. Der Umgang mit Sieg und Niederlagen unter Beachtung der Fairness, dienen der Schulung der Persönlichkeit. Dies alles und noch vieles mehr können Jugendliche beim Sportverein kennen lernen.
Auch Kinder von sozial schwachen Familien können beim PSK, der sich dieser sozialen Verantwortung bewusst ist, Sport treiben.

Wir sind heute schon der Verein in Karlsruhe mit einer großen Anzahl von sozialen Projekten im Bereich Sport. In über 30 Kooperationen und Angeboten widmen wir uns sozial Benachteiligten, Randgruppen und Hilfsbedürftigen.
Zum Beispiel besteht eine Kooperation mit der Albschule für geistig Behinderte. Der PSK selbst bietet zwei Samstagssportgruppen für Kinder mit Behinderungen und Schwimmen im vereinseigenen Hallenbad an. Darüber hinaus können sie, bei entsprechender Neigung, auch beim Abteilungssport (z. B. Judo) teilnehmen. Weiter planen wir das erfolgreiche Modell „Ballschule Heidelberg“ auch für diese Gruppen zu eröffnen.
Auch für herzkranke Kinder hat der PSK schon seit Jahren ein vielseitiges Sportangebot. Kinder von sechs bis zehn Jahren können unter der fachlichen Betreuung eines speziell ausgebildeten Sportpädagogen und eines Kinderkardiologen einmal in der Woche gemeinsam Sport treiben.
Die Rollstuhlbasketballer vervollständigen das Sportangebot im Behindertenbereich. Die erste Mannschaft nimmt am Punktspielbetrieb der Landesliga teil.

In Zusammenarbeit mit der Stadt Karlsruhe wurden zahlreiche Projekte und Aktionen ins Leben gerufen mit dem Ziel, Migranten und ausländischen Mitbürgern die Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen.Eine große Bedeutung hat das Karlsruher Netzwerk. Durch Kooperationen mit Kindergärten, Schulen, kirchlichen Einrichtungen, Bürgervereinen und Krankenhäusern sind mehrere Projekte entstanden. Diese Angebote bietet der PSK in großer Anzahl an. Z. B. Sport auf der Straße, Kooperation Schule, Mitternachts-Basketball, Kindertanzen, Sport für übergewichtige Kinder, Basketball AGs, Power in der Mittagspause, Gewaltprävention in Schulen, bewegte Mittagspause, Fitness AG, Schwimmen für muslimische Mädchen, Prävention durch Sport, Sport und Gesundheit, Integration durch Sport.
Einige dieser Aufgaben finden an „Brennpunktschulen“ mit sehr hohem Ausländeranteil statt. Zielsetzung:
– Eingliederung in das Vereinsleben
– Neue Sportarten kennen lernen
– Motivation zur Bewegung
– Stärkung des Selbstbewusstsein
– Sensibilisierung für gesundheitliche Aspekte (Haltungsschwächen)
– Die Kinder für alternative Freizeitgestaltung – weg von der Straße – gewinnen.

Auch im Freizeitbereich hat der PSK einiges zu bieten, so finden jährlich mehrere Sommerfreizeiten für Kinder des Vereins wie auch für Migranten-Kinder statt.

Für Senioren gibt es außer dem umfangreichen Abteilungssport des PSK Kooperationen mit dem Bürgerverein Rüppurr, der Stadt Karlsruhe, dem Seniorenforum Rüppurr, dem Geriatrischen Zentrum Karlsruhe und dem TUS Rüppurr unter dem Motto „Senioren in Schwung“.

Einzelfallhilfen für alleinerziehende Mütter und Seniorinnen

Die allgemeinen Teuerungsraten erstrecken sich auf die meisten Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Auch der PSK musste zu Beginn des Jahres 2023 aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise seinen Mitgliedsbeitrag erhöhen. Dem Verein ist aber wichtig, dass eine Teilnahme am Sportbetrieb und am sozialen Miteinander keine Frage des Geldbeutels sein darf. Sportvereine sind in ihrem Selbstverständnis offen für alle Menschen, unabhängig von ihren jeweiligen Voraussetzungen.

Bereits in der Vergangenheit hatten Mitglieder mit beschränkten finanziellen Möglichkeiten die Option, zur Finanzierung ihres Vereinsbeitrags Bildungsgutscheine oder den Karlsruher Pass einzusetzen. Ab sofort können zusätzlich alleinerziehende Mütter und Seniorinnen, die sich in einer finanziell schwierigen Lebenslage befinden, von einer Einzelfall-Förderung profitieren. Möglich macht dies die Gertrud Maria Doll Stiftung, die mit mehreren Partnerorganisationen zusammenarbeitet, welche die Einzelfall-Hilfen an die betreffenden Personen verteilt. Betroffene können sich direkt an die Organisationen wenden, die ihren Fall prüfen und bei Bewilligung eine finanzielle Unterstützung für die Teilnahme am Sportbetrieb leisten. Es muss kein Antrag beim PSK gestellt werden. Auf diese Weise können Stigmatisierungsgefühle verhindert werden.

Die Partnerorganisationen der Gertrud Maria Doll Stiftung

Wichtig: Die beschriebene Einzelfallhilfe ersetzt keine staatlichen Hilfsangebote und Transferleistungen, sondern ist eine individuelle Förderung, die auf Antrag gewährt wird, wenn die Partnerorganisation einen Bedarf feststellt und keine anderen Unterstützungen möglich sind.

Allgemeine Information

“Integration durch Sport” ist ein Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und in der Umsetzung an die Landessportbünde eigenverantwortlich angegliedert. Das zentrale Ziel des Programms ist die Integration der Zuwanderer in die Aufnahmegesellschaft und in den organisierten Sport. Das Programm „Integration durch Sport“, das vom Bundesministerium des Innern gefördert wird, ist zeitgemäß und zukunftsorientiert angelegt und fügt sich in das Gesamtkonzept der Integrationsförderungen der Bundesregierung ein.
Durch dieses einmalige Modell kann Deutschland eine führende Rolle in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik in Europa übernehmen. Die inhaltliche Umsetzung des Integrationsprogramms durch den organisierten Sport erfordert eine breite Palette von Aktivitäten und Maßnahmen. Diese werden im Konzept als Integrationsmodule definiert.
Das Programm arbeitet mit verschiedenen Integrationsmodulen, die sowohl die bestehenden Angebotsstrukturen des traditionell organisierten Sports, als auch neue, alternative Formen des Sports beinhalten und nutzen.

Mehr Informationen unter …

Projekte des PSK mit Schulen:

  • Aerobic / Tanz
  • Basketball / Ballsport